Geschichte

Die Schenkenau wird erstmals 1286 erwähnt als Stammsitz der Familie von Rotenhan. Die mittelalterliche Festung an der Handelsstraße Erfurt-Nürnberg wird im Bauernkrieg 1525 bis auf das Erdgeschoss zerstört, dann aber wiederaufgebaut als Ganerbenburg. In der Zeit des Merkantilismus wird hier eine dampfgetriebene Baumwollmanufaktur der Fürstbischöfe von Greiffenklau errichtet, zu deren Privatbesitz, der “Herrschaft Gereuth”, Schenkenau gehört.

Das alte Schloss soll Ludwig I von Rotenhan (Merzbacher Linie), gest. 1258, erbaut haben. Im Jahre 1427 errichten Jobst, Kilian, Johann Georg und Wolfram von Rotenhan mit Ritter Veit I von Rotenhan in Rentweinsdorf und dessen Bruder Anton, Fürstbischof von Bamberg (Konradsche Linie), dann Gottfried zu Rentweinsdorf (Gottfriedsche Linie) einen Burgfrieden über das Schloss und die Veste Schenkenau.

Nach 1437 wohnt Jobst von Rotenhan (Merzbacher Linie) in Schenkenau, welcher später das Schloss an die Familie von Sternberg verkauft. Von da an wechselt das Schloss oft seine Besitzer und kommt nicht mehr in den Besitz der von Rotenhan zurück. Im Bauernkrieg 1525 wird das Schloss zerstört aber wieder aufgebaut. 1660 besitzt es Junker Adam Friedrich von Ostheim zu Friesenhausen, 1675 die von Modersbach, dann 1693 die von Wolfsthal. Im Jahre 1711 verkauft Friedrich Wilhelm von Wolfsthal das Rittergut Schenkenau an Lothar Franz von Schönborn, Kurfürst zu Mainz, um 17.000 Fränkische Gulden nebst 50 Dukaten. Am 1. Januar 1711 stellt dieser Lothar Franz den Fürstbischof von Würzburg Johann Phillipp von Greiffenklau zur Legitimation über den Kauf des Ritterguts Schenkenau eine Vollmacht in Bamberg aus. Laut Bauinschrift 1763 und 1764, sowie Greiffenklau-Wappen an der Südwestseite, wird das Hauptgebäude (EG und 1. OG) zu einer dampfbetriebenen Baumwollspinnerei umgebaut. Von den Herren von Greiffenklau zu Vollraths kauft der Bankier Hirsch das Rittergut Gereuth 1814 ab, einschließlich der dazugehörenden anderen Güter und Schlösser. Unter Jacob Hirsch wird die Baumwollspinnerei weiter betrieben.

1859 kaufen die Brüder Oskar und Karl Prieger Gereuth. Nach dem Umbau von Gereuth wird Schenkenau 1878 zur Kunstmühle umgebaut. Hierzu kauft 1872 Ferdinand Karl Prieger die Ökonomie mit der Wasserkraft an der Itz von der Familie Gunzenheimer. Das Hauptgebäude und der Mittelbau werden je um ein Stockwerk erhöht, beim Hauptgebäude findet der Barocke Dachstuhl seine Wiederverwendung.

1955 wird die Mühle durch den letzten Prieger stillgelegt. Seit 1960 ist die Schenkenau im Besitz der Familie Treiber, seitdem wurde die Mühle nicht wieder aktiviert. Seit 1961 betreibt Familie Treiber Stromerzeugung und ermöglicht Urlaub auf dem Bauernhof seit 1973.

schenkenau geschichte mittelalter